In der letzten Episode habe ich dir ja bereits 4 Tipps gegeben, wie du herausfindest was deine wirklichen Stärken und Talente sind. Wenn du sie noch nicht gehört oder gelesen hast, dann mach dies am besten vor dieser Episode. Denn eine Methode habe ich dort nur kurz angerissen. Und weil sie so wichtig und gleichzeitig umfassend ist, habe ich mich dazu entschieden eine extra Folge dazu zu machen. Und das ist diese hier.
Viel Spaß dabei!
Es geht um die Schätze deiner Vergangenheit. Oft sind wir uns gar nicht darüber bewusst, welche wertvollen Erfahrungen wir in unserem Leben bis zum heutigen Tag gemacht haben. Dabei gab es sicherlich auch bei dir unzählige wichtige Momente, in denen du deine Stärken entwickelt, gefestigt und trainiert hast.
Aber bist du dir dieser Momente auch bewusst? Ich war es lange nicht. Und das ist voll ok. Umso spannender wird die heutige Methode, die ich mit dir teilen möchte.
Wenn wir zurück schauen, dann gibt es nicht selten einen Moment, in dem wir erkennen, wie sehr uns das Leben führt und durch Situationen und Erfahrungen schickt, damit wir genau das lernen, was wir brauchen, um unseren Platz auf dieser Welt einnehmen zu können.
Wenn wir diese Momente einzeln betrachten, kommen sie uns manchmal unfair vor oder beliebig, ohne Zusammenhang. Wenn wir aber rauszoomen, das große ganze, also unser ganzes Leben betrachten, erkennen wir oft einen Pfad, einen Zusammenhang, wir können sehen wie die verschiedenen Puzzleteile zueinander passen.
Genau genommen finde ich das zum niederknien. Jeder Mensch läuft mutig seinen eigenen Pfad. Niemand, wirklich Niemand kennt den Weg, den du gegangen bist, Niemand hat 100% dieselben Erfahrungen gemacht. Das macht jeden zu uns zu etwas ganz besonderem.
Es zeigt so schön, dass jeder von uns zu einem anderen Platz gehört. Dass jeder seinen eigenen Ton in der Symphonie des Lebens spielt.
1. Erstelle einen Zeitstrahl
Wenn du also erkennen möchtest, was dein Platz in diesem Leben ist. Dann musst du den Wert deiner Erfahrungen kennen, annehmen und lieben lernen. Egal, wie schwer diese Erfahrungen vielleicht sind.
Starten wir also direkt rein. Nimm dir als erstes ein großes Blatt Papier. Am besten mindestens A3. Und dann male auf dieses Blatt einen Zeitstrahl. Anschließend teilst du ihn in 5-Jahresabschnitte ein, von deiner Geburt bis zu dem heutigen Tag.
Wenn du also 20 Jahre alt bist, dann besteht dein Zeitstrahl aus 4 Abschnitten. Wenn du 35 bist, besteht er aus 7 Abschnitten usw.
2. Erforsche jeden Abschnitt
Nun erforscht du jeden Abschnitt einzeln. Zu jedem Abschnitt kannst du dir nun folgende Frage stellen: „Welche wichtigen Erfahrungen fallen mir zu dieser Zeit ein?“.
Wichtig ist, dass du positive und auch negative Erfahrungen aufschreibst und diese voneinander trennst. Du kannst z.B. über den Zeitstrahl die positiven Erfahrungen und unter den Zeitstrahl die negativen Erfahrungen schreiben.
Es geht nicht darum diese Erfahrungen zu bewerten. Sie müssen auch nicht spektakulär oder besonders sein. Auch wenn die eine Erfahrung unbedeutend vorkommt. Wenn sie dir in den Kopf schießt, dann hat sie etwas zu bedeuten. Also schreibe sie auf. Und lass dich überraschen.
Diese Erfahrungen können total vielfältig sein. Es können Situationen sein, die dir passiert sind. Manchmal ganze Geschichten, manchmal erinnerst du dich vielleicht nur an ein intensives Gefühl, einen Geruch, ein Bild. Es können Gespräche sein. Oder Menschen, die du kennengelernt oder verloren hast. Dinge, die du gelernt hast. Unfälle die dir passiert sind. Momente des Versagens oder unerwartete Gewinne.
Sei total offen und schreibe alles auf, was dir ins Bewusstsein kommt. Du musst noch keinen Sinn oder Zusammenhang finden. Sammle erstmal alles.
Du kannst dir auch alte Fotos nehmen, um dich besser an verschiedene Abschnitte erinnern zu können. Oder du kannst mit Menschen sprechen, die dir in den jeweiligen Abschnitten nahe standen. Sei kreativ und erforsche mit Freude deine Vergangenheit.
Wahrscheinlich wirst du schon beim Aufschreiben merken, was für einen Schatz an wertvollen Erfahrungen du in dir trägst
Je nachdem wie alt du bist, dauert das Aufschreiben deiner Erfahrungen etwas länger. Du musst nicht alles an einem Tag machen. Wichtig ist, dass du Freude dabei hast und dein Geist offen ist. Also nimm dir ruhig ein paar Tage Zeit dafür.
3. Erkenne den Wert deiner Erfahrungen
Als Nächstes schau dir den Zeitstrahl deines Lebens mit deinen aufgeschriebenen Erfahrungen an. Lass sie auf dich wirken. Gehe im Kopf dein ganzes Leben rückwärts durch und erinnere dich an jeden Moment, den du aufgeschrieben hast.
Lass ihn kurz vor deinem inneren Auge wie auf einer Leinwand abspielen. Gehe dann zum nächsten Moment. Bis du ganz vorn, bei deiner ersten aufgeschrienen Erfahrung angekommen bist.
Vielleicht erkennst du bereits hier, dass das Leben dich die ganze Zeit intelligent geführt hat. Vielleicht erkennst du schon hier, dass alles zusammen passt. Und falls nicht: Dont´t panic!
Suche dir anschließend aus allen aufgeschriebenen Erfahrungen aller Abschnitte die 5-10 stärksten Erfahrungen bzw. Momente heraus. Das können positive und negative Erfahrungen sein. Wahrscheinlich hast du bei deiner kleinen gedanklichen Reise vorher schon gemerkt, welche die für die stärksten Momente waren. Ansonsten gehe sie gern nochmal durch. Vertraue deiner Intention.
Zu jeder dieser 5-10 Erfahrungen kannst du dir nun folgende Fragen stellen, um diese noch etwas tiefer zu erforschen:
- Was habe ich durch diese Erfahrungen gelernt?
- Welche Stärken habe ich durch diese Erfahrungen erlernt bzw. trainiert?
- Wie und wann hat mir diese Erfahrung in späteren Momenten meines Lebens geholfen?
Ich möchte dich einladen, dir kurz etwas vorzustellen: Stell dir vor das Leben hat dich mit seiner unendlichen Intelligenz ganz bewusst durch genau diese Erfahrungen geschickt, damit du ganz bestimmte Qualitäten entwickelst. Welche Qualitäten könnten das sein und wie könntest du sie für andere Menschen einsetzen?
Wahrscheinlich wirst du erkennen, dass deine dunkelsten Erfahrungen zu deinen größten Stärken geführt haben.
Von Veit Lindau habe ich den Satz: Wir sind Titanen der Schöpfung. Ich glaube das passt sehr gut zu dieser Übung, die ich heute mit dir geteilt habe.
Bitte unterschätze sie nicht. Es ist für mich eines der stärksten Werkzeuge, um deine Stärken herauszufinden.